Entwicklung von vertrauenswürdiger Mikroelektronik

Bayerische Regierung fördert Zentrum Trusted Electronic Bayern (TrEB) mit 35 Mio. Euro

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© Fraunhofer / Markus Jürgens
Übergabe der Förderbescheide in Höhe von insgesamt 60 Mio. Euro - die Fraunhofer EMFT erhielt weitere 25 Mio. Euro für einen Reinraum (v.l.n.r.): Prof. Albert Heuberger, Institutsleiter Fraunhofer IIS; Prof. Amelie Hagelauer, Institutsleiterin Fraunhofer EMFT; Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister Bayern; Prof. Georg Sigl, Instiutsleiter Fraunhofer AISEC; Prof. Alexander Kurz, Fraunhofer-Vorstand Innovation, Transfer und Verwertung
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Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger macht sich ein Bild von der Produktion vertrauenswürdiger Mikroelektronik bei Fraunhofer.
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Die Fraunhofer EMFT und das Fraunhofer AISEC entwickeln eine Produkt-Schutzfolie, mithilfe derer sensitive Schaltungen manipulationssicher eingepackt und überwacht werden können.

Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat heute den Förderbescheid für das geplante Zentrum Trusted Electronic Bayern (TrEB) in Höhe von 35 Millionen Euro bereitgestellt. Im geplanten Zentrum TrEB werden das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC, die Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS eng zusammenarbeiten und ein international sichtbares Kompetenzzentrum für die Forschung und Entwicklung sicherer und vertrauenswürdiger, integrierter Elektroniksysteme schaffen.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erklärt: »Halbleitertechnologien haben strategische Bedeutung für unsere Wirtschaft. Jeder geförderte Euro ist deshalb eine bestens angelegte Investition in den Standort Bayern. Insbesondere das Projekt ›Trusted-Electronics‹ ist bundes- und europaweit einmalig. Bisher beschränkt sich Forschung und Entwicklung von vertrauenswürdigen und sicheren Chips auf militärische Bereiche. Das wollen wir mit einem eigenen Zentrum für vertrauenswürdige Elektronik ändern. So bringen wir unsere Kompetenzen im Chip-Design entscheidend voran.«

Strategisches Schlüsselelement

»Mikro- und Nanoelektronik sind tragende Säulen zahlreicher Branchen, von der Automobilindustrie über die Energietechnik bis hin zum Maschinenbau. Ihre Weiterentwicklung ist ein strategisches Schlüsselelement – nicht nur um Innovationen aus verschiedensten Wirtschaftszweigen hervorzubringen, sondern auch für die Souveränität und den Erfolg des Standorts Deutschland und Europa im internationalen Wettbewerb«, sagt Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Mit dem geplanten Zentrum Trusted Electronics und dem Ausbau der Forschungsinfrastruktur werden wir einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von maßgeschneiderten Technologie- und Systemlösungen für zuverlässige und vertrauenswürdige Elektronik leisten, um aktuelle und künftige Herausforderungen der Mikroelektronik zu lösen. Insbesondere Unternehmen am Standort Bayern profitieren vom direkten Zugang zur Fraunhofer-Spitzenforschung im Bereich Mikro- und Nanoelektronik.«

Neue Konzepte für Hardwarenahe Informationssicherheit, sichere Betriebssysteme sowie Sicherheitsanalysen im Labor

Die Schwerpunkte des Fraunhofer AISEC liegen vor allem in neuen Konzepten für hardwarenahe Informationssicherheit, sichere Betriebssysteme sowie Sicherheitsanalysen im Labor. Darüber hinaus haben die Fraunhofer EMFT und das Fraunhofer AISEC eine Produktschutzfolie entwickelt, mithilfe derer sensitive Schaltungen manipulationssicher eingepackt und überwacht werden können. 

»Unser Ziel ist es, das vorhandene Sicherheitslabor nach modernen Zertifizierungsvorgaben so auszubauen, dass gefertigte Chips rigorosen Sicherheitsanalysen unterzogen werden können. Außerdem wollen wir ein gehärtetes Secure-Element entwickeln, das als Sicherheitsanker einen wichtigen Baustein für vertrauenswürdige und sichere Elektronik bildet«, so Prof. Georg Sigl, Institutsleiter am Fraunhofer AISEC.